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Spinnaker-Manöver
Hier wird das Wesentliche zur Handhabung mit Spinnakern beschrieben, praxisnah und nachvollziehbar. Spinnakergrundlagen und allgemeine Hinweise können auch in dem Buch "Spinnakersegeln" (Delius Klasing) nachgelesen werden.
Im Folgenden gehe ich davon aus, dass wir es mit einem 7 bis 11 Meter langen Fahrtenboot zu tun haben und dass mit zwei Schoten gearbeitet wird (auf Regattayachten werden teilwei-se vier Schoten benutzt). Außerdem wird berücksichtigt, dass die Manöver auch mit kleiner Crew durchgeführt werden können.
Wie sieht dieAusrüstung aus
Beide Schoten sollten etwa die doppelte Bootslänge haben. Nur so kann der Spinnaker in den Niedergang geborgen werden, ohne dass die Luvschot aus dem achteren Umlenkblock entfernt zu werden braucht. Das Taumaterial sollte extrem dehnungsarm sein, beispielsweise aus "Dyneema". Ein gummibandartiges Verhalten der Luvschot (auch "Achterholer" genannt) würde in Böen auf Raumschotskursen den Spinnakerbaum hart gegen das Vorstag drücken.
Spischot:Knoten oder keiner
Immer wieder taucht die Frage auf: "Sollen die Enden der Spinnakerschoten mit je einem Achtknoten versehen werden?" Ich meine, dass Knoten sehr zweckmäßig sind. Denn: Ohne Knoten können beide Schoten "ausrauschen", Spinnaker und Schoten wehen dabei annähernd waagerecht vor dem Boot im Wind und sind gar nicht oder nur unter großen Schwierigkeiten wieder einzufangen. Das sieht für Dritte zwar ganz putzig aus, kann aber für die leidtragende Crew zu Stress pur führen.
Werden hingegen beide Schotenden mit Knoten
am Ausrauschen gehindert, dann birgt das zwar die Gefahr, dass der Spinnaker – weit entfernt vom Boot – den Mast fast waagerecht über das Wasser zieht. Aber er bleibt immerhin in der Gewalt der Crew. Damit dieses nicht passieren kann, hier der sehr wichtige
Hinweis: Das Spinnaker-Luvschothorn darf niemals weiter als bis zum Vorstag gefiert werden. Ausnahme natürlich beim Setzen und Bergen.
Der Spinnakerbaum-Niederholer verhindert das Aufsteigen des Spibaumes. Wird er, wie auf größeren Yachten üblich, auf der Vordeck-Mitte oder hinter dem Vorstag angeschlagen, dann muss dieser beim Bedienen der Luvschot ebenfalls nachgeführt werden. Bevor also die Luvschot dichter gewinscht wird, muss dieser gefiert werden. Analoges gilt beim Fieren der Luvschot. Bedienungsfreundlicher ist es, wenn der Niederholer in Mastfußnähe befestigt wird, quasi unterhalb des Mastbeschlag-Drehpunktes am Mast. Dann nämlich kann er bei Bedienung der Luvschot belegt bleiben. Mit zunehmender Spinnakergröße lohnt es sich, den Niederholer einmal zu untersetzen, denn raumschots kann eine hohe Zugbelastung auftreten. Ein zusätzlicher Hahnepot macht den Spibaum nicht nur bedienungsfreundlicher, sondern er sorgt vor allem für die Vermeidung eines heftigen Biegemoments auf Raumschotskursen.
Der Toppnant verhindert das Herunterfallen des Spinnakerbaumes; auch er wird meistens an einem Hahnepot befestigt. Ein Toppnant-Beiholer (siehe Skizze) aus Gummiband erleichtert die Spinnakerarbeit vor allem bei kleiner Crew. Er gestattet eine Wende sofort nach dem Umrunden einer Leetonne, ohne dass der Spinnakerbaum abgeschlagen werden muss. Die technische Ausführung ist einfach, preisgünstig und überall nachrüstbar.
Bei gesetztem Spinnakerbaum liegt ein am Gummiband befestigter Block auf dem Toppnanten. Das Gummiband wird zum Mast geführt und dort nach oben hin umgelenkt, unterhalb der Saling nochmals nach unten hin umgelenkt und dort befestigt.
Wird nun beim Bergen des Spinnakers der Toppnant (auf dem Kajütdach) losgeworfen, dann zieht der Gummiband-Beiholer den Toppnanten samt Hahnepot zum Mast hin. Das Vordeck ist frei zur Wende, das Vorsegel Das exakte Zusammenlegen eines Spinnakers wird um so wichtiger, je größer dieser ist. Zum Packen wird zunächst vorsortiert, indem man beide Seitenlieken mit den Händen einmal durchstreift (durchliekt). Anschließend setzt man sich auf den Kopf des Segels, rafft zunächst das eine, dann das andere Seitenliek zusammen und klemmt diese unter die Oberschenkel oder dergleichen. Jetzt können das lose Tuch, dann die gerafften Lieken und schließlich obenauf die drei Ecken des Segels im Segelsack verstaut werden.
Soll der Spinnaker später gesetzt werden, gleichgültig ob aus dem Bugkorb, vom Vordeck oder aus der Kajüte, dann ist es immens wichtig (!), dass das Unterliek vor dem Hochholen des Spis auseinander gezogen wird.
Nur so kann ein Vertörnen, die gefürchtete "Eieruhr", vermieden werden. Tipp: Deshalb lohnt es sich nach dem Verpacken des Spis, die Schothörner in (fast) voller Länge des Unterlieks erneut aus dem Segelsack herauszuzerren und diese beiden Parten anschließend als letzte oben im Sack zu stauen. Wird nun das Unterliek auseinander gezogen, dann bleibt das restliche Tuch zunächst sicher im Sack verstaut und fällt nicht unbeabsichtigt über Bord oder bläht sich frühzeitig auf.
Vorbereiten des Spis zum Setzen
Sowie der Crew klar ist, auf welcher Bootsseite der Spinnakerbaum voraussichtlich gesetzt wird, staut man diesen auf der Luvseite des Decks oder parallel zum Großbaum. Hier lässt es sich im Manöver besser arbeiten. Der Spinnaker wird auf der Leeseite präpariert, will man ihn aus der Kajüte setzen.
Wird das Setzen des Spinnakers aus dem Bugkorb beabsichtigt, dann sollte man aus aerodynamischen Gründen (Spinnakersack bremst im Bugkorb) die Vorbereitungen so spät wie möglich vornehmen.
Setzen des Spis aus der Kajüte
Kurz vor dem Setzen des Spinnakers wird der Spibaum am Mastbeschlag eingepickt und waagerecht eingestellt. Die Leeschot ist bis zu einer Markierung vorbelegt. Diese gekennzeichnete Stelle befindet sich dort auf der Schot, wo diese auf einem spitzen Raumschotskurs in der Belegklemme liegen würde.
Tipp: Das Großfall wird vor die Saling geschleudert, damit es beim Fieren der Großschot nicht zwischen Großsegel und Salingsachterkante eingeklemmt wird. Das würde zu erheblichen Reibungsverlusten beim Ziehen am Spinnakerfall oder gar zur Beschädigung des empfindlichen Spinnakertuches führen.
Zum Setzen des Spis fällt der Rudergänger, je nach Windstärke mehr oder weniger ab, um das Spinnakertuch zuverlässig in die Abdeckung der Segel zu bringen. Gleichzeitig wird die Luvschot soweit dichtgeholt, bis das Schothorn am Vorstag sichtbar wird. Hierbei muss das lose Tuch vor dem frühzeitigen Aufblähen bewahrt werden.
Achtung, beim Ziehen an der Luvschot wird in den meisten Fällen der Spinnakerbaum quer zur Boots-längsrichtung bis gegen das Luvwant gezerrt. Dann muss ein Crewmitglied diesen schwungvoll nach vorn, zum Vorstag zurück- drücken. Jetzt kann am Spinnakerfall gezogen werden, bis zur Fallmarkierung "Spinnaker ist oben". Noch steht der Spinnaker nicht, er befindet sich nach wie vor im Windschatten der Segel. Wird jetzt an der Luvschot gezogen, dann bekommt der Spi freien Wind und beginnt zu stehen. Besonders bei leichtem Wind beschleunigt ein sofortiges Herunterlassen der Genua das Stehen des Spis.
Tipp: Mit zunehmender Windstärke sollte beim Setzen eines Spinnakers auch zunehmend abgefallen werden, um das Tuch sicher in die Abdeckung von Vor- und Großsegel bringen zu können. Erst wenn der Spi vollständig hochgezogen und im Unterliek auseinander gezerrt wurde, soll er sich mit Wind füllen. Wer dieses berücksichtigt, vermeidet Chaos.
Setzen aus dem Bugkorb
Rechtzeitig vor dem Erreichen einer Tonne, an der ein Spinnaker gesetzt werden soll, werden Spibaum und Spisack vorbereitet. Der Sack muss dabei sicher befestigt werden; am Besten an der Unterseite mit einem Bändsel. Das Luvschothorn wird etwas aus dem Sack herausgezogen und bis zur Nock vorgeholt.
Der Kopf des Segels und das Leeschothorn bleiben zunächst sicher verschnürt im Sack. Kurz vor dem Setzen des Spis geht ein Crewmitglied zum Bugkorb und öffnet den Sack vollständig. Während an der Leeschot der Unterliekbereich herausgezogen wird, achtet das am Bugkorb befindliche Crewmitglied darauf, dass sich der Spi nicht frühzeitig aufzublähen beginnt oder über Bord fällt. Während des Abfallens auf den Spinnakerkurs – der Spi ist inzwischen vollständig hochgeholt worden – kann das Amwind-Vorsegel geborgen werden. Gleichzeitig wird an der Luvschot gezogen. Der Spinnaker steht.
Spinnaker-Bergeschlauch-Handhabung
Auch für den Spinnaker-Bergeschlauch wollen wir ein paar Tipps geben.
Zum Setzen wird der Spinnakerbaum zunächst in der üblichen Weise mit Toppnant und Niederholer vorbereitet, aber noch nicht angetoppt. Dann werden die Schoten und das Fall mit dem an Deck liegenden und im Schlauch verstauten Spinnaker verbunden und die Luvschot in den Spibaum-Endbeschlag eingehängt.
Jetzt kann der Spibaum angetoppt, der Bergeschlauch vorgeheißt und die Leeschot etwas durchgesetzt werden.
Bevor der Bergeschlauch mit der Endlos-Holeleine hochgezogen wird und den Spinnaker freigibt, ist es zweckmäßig, den Schlauch in die Abdeckung des Großsegels zu bringen. Denn es gilt auch bei Bergeschläuchen: Stets ohne Druck im Spinnaker arbeiten. Das gilt gleichermaßen für das Setzen, als auch das Bergen. Fängt der untere Teil des zu setzenden Spinnakers frühzeitig Wind, dann drückt der teilweise windgefüllte Spi den Bergeschlauch und mit ihm auch die Holeleine blitzschnell nach oben und man verbrennt sich die Hände an dieser.
Tipp: Der Rudergänger muss den Spinnaker so lange in die Abdeckung des Großsegels bringen, beispielsweise auch durch Dichtziehen der Leeschot, bis der Schlauch vollständig hochgezogen wurde. Auch wird erst danach die Luvschot gezogen und die Leeschot gefiert. Jetzt kann der Spi getrimmt werden.
Halsen mit einem
Bergeschlauch
Solange der Bergeschlauch beim Schiften des Spinnakerbaums nicht über den Spinnaker heruntergezogen wird, gibt es zur Halse ohne Schlauch keinen Unterschied. Eine Halse wird wesentlich erleichtert und gestaltet sich gefahrloser, wenn der Bergeschlauch während des Manövers über den Spinnaker gezogen wird. Die Halse lässt sich, und das ist vor allem für eine kleine Crew wichtig, viel "entschärfter" durchführen. Das dauert zwar etwas länger, aber ein solches Manöver ist weitaus problemloser. Nach dem Schiften des Großsegels wird die Nock des Spibaums in die neue Luvschot umgepickt und der Spi, wie eingangs beschrieben, erneut gesetzt.
Taktisches Verhalten unter Spinnaker
Zum Abschluss unserer Serie noch ein paar Tipps zum taktischen Verhalten unter Spinnaker:
Niemals sollte man stur einen Kompasskurs zur nächsten Bahnmarke steuern, der den Wind direkt von achtern auf das Boot treffen lässt. Denn der Wind wechselt seine Richtung. Solange dieser von Luv auf die Segel trifft, ist die Welt in Ordnung. Aber was passiert, wenn die Yacht etwas von Lee angepustet wird? Dann deckt ein Teil des völlig aufgefierten Großsegels den Spinnaker ab. Er steht zwar noch, aber im Bereich des Leelieks wird eine "Apfelsinenhaut" sichtbar. Der Druck ist raus. Der Spi zieht nicht mehr optimal.
Tipp: Es sollte stets ein solcher Kurs gesteuert werden, der den Wind definitiv von der Luvseite auf die Yacht treffen lässt. Das bedeutet bei einem "Platt-vor-dem-Laken-Kurs": Kreuzen!
Bei besonders leichtem Wind fällt der Spinnaker immer wieder drucklos in sich zusammen, weil der scheinbare Wind zu gering ist. Dieser kann erhöht werden, indem man höher läuft. Also wird man versuchen, durch einen Zickzack-Kurs vor dem Wind den Spinnaker durch mehr Winddruck zum Stehen zu bringen. Dieses "Vor-dem-Wind-Kreuzen" verursacht zwar eine längere Wegstrecke nach Lee, aber: Lieber etwas zügiger nach Lee in die "falsche" Richtung segeln, als mit hängendem Spi laufend "Parkgroschen" nachwerfen zu müssen. Es gilt der Merksatz: "Je flauer es auf einem Vormwindkurs weht, desto höher muss vor dem Wind gekreuzt werden."
Vorhalten wenn es
böig ist
Auf einem windigen, böigen Raumschotskurs sollte ein Crewmitglied die in Luv ankommenden Böen rechtzeitig melden, damit die Großschot entsprechend gefiert werden kann. Ist diese bereits vollständig gefiert, und die Böe legt weiter zu (die Yacht ist kaum noch auf dem Ruder zu halten), dann hilft nur noch: Abfallen und die Leeschot fieren.
Ist die Böe vorbei: Groß- und Leeschot wieder dichter holen und auf den alten Kurs gehen. Unter solchen Bedingungen ist es zweckmäßig, sich etwas Reservehöhe zu holen, um in harten Böen ausreichend Raum nach Lee zu haben.
Schließlich noch ein Pflegehinweis: Verstauen Sie niemals einen nassen Spinnaker für eine längere Zeit, auch nicht innerhalb eines Bergeschlauches. Einige Spinnakertuch-Farben neigen dazu abzufärben. Und dann ist der Spi unverwechselbar gekennzeichnet.
Früher hatte die sportliche Crew einen Spinnaker. Der eher gemütlich orientierte Freizeitsegler hatte keinen, was dem sonntäglichen Badevergnügen auch nicht schadete.
Heute gibt es AP- und VMGSpinnaker, symmetrische und asymmetrische Gennaker, Blister, Triradial, Starcut, Radial-Head, Runner, Reacher, Allround. Blooper gibt es keine mehr, Tall-Boys bleiben ebenfalls in der Mottenkiste. Dafür redet die Fachwelt von Code-zero und allerlei anderen, mehr oder weniger verständlichen Dingen. Es ist kaum
zu durchschauen, was der Markt inzwischen mit vielen imponierenden Anglizismen zu diesem Thema zu sagen hat.
Prinzipiell lässt sich das Angebot in drei Kategorien einteilen. Reine asymmetrische Fahrtenspinnaker wie Blister oder Fahrtengennaker, symmetrische Spinnaker in verschiedenen Schnitten und asymmetrische Rennsegel.
Asymmetrische
Fahrtensegel
Die reinen Fahrtensegel zeichnen sich in erster Linie durch unkomplizierte Handhabung aus, da diese auch ohne Baum gefahren werden können. Hier bleibt allerdings, vor allem bei platten Kursen, die Leistung deutlich hinter der von jedem anderen System zurück. Bei spitzen Kursen hebt sich der Vortrieb nicht wesentlich von dem einer gut profilierten Genua ab, vor allem, wenn deren Holepunkt mit einem einfachen Barber-Hauler nach vorn und außen versetzt werden kann. Bei reinen Vorwindkursen kann mit der ausgebaumten Genua unter Umständen mehr Weg nach Lee gutgemacht werden, weil nicht vor dem Wind "gekreuzt" werden muss, damit das Segel überhaupt steht, sondern der direkte Kurs eingeschlagen werden kann. Dies ist bei schweren Fahrtenyachten meist auch der schnellere Weg. So bleibt der Nutzen eines solchen Fahrtenspis auf eine relativ schmale Bandbreite begrenzt. So richtig Spaß bringt dieser bei leichter Backstagsbrise, wenn eine schwere und flach geschnittene Rollreffgenua ziemlich nutzlos am Draht hängt. In diese Kategorie Segel gehört auch der Drifter, der bei leichten, vorlicheren Winden hervorragende Ergebnisse bringt. Bei vollen Kursen sollte auch ein Blister am Baum gefahren werden, damit dieser nach Luv, aus der Abdeckung des Großsegels, gezogen werden kann. Dann ist der technische Aufwand und das Handling allerdings mit dem eines herkömmlichen Spinnakers vergleichbar. Die Einteilung in Gennaker und Blister ist fließend. Jeder Segelmacher hat hier seine eigene Bezeichnung und Klassifikation. Man kann jedoch sagen, dass mit Blister meist die einfachere, weniger effektive und billigere Ausführung gemeint ist. Dieses Segel hat eher schmale Schultern und das Unterliek verläuft mehr oder weniger gerade. Manche Segelmacher bezeichnen das im Biradialschnitt weniger aufwendig gefertigte Segel als Blister und das als Starcut gebaute als Gennaker. Letzteres hat den Vorteil der längeren Lebensdauer bei gleichem Tuchgewicht. Allgemein ist ein Gennaker etwas bauchiger geschnitten, hat breitere Schultern und sollte leistungsfähiger sein.
Symmetrische
Spinnaker
Der althergebrachte, symmetrische Spinnaker ist für die meisten Boote jedoch immer noch das effektivste Segel, da er in seiner Leistung vor dem Wind ungeschlagen ist. Die Einteilung kann hier in die Kategorien Allround-Spinnaker, Runner und Reacher erfolgen.
Der Allround-Spi stellt einen gangbaren Kompromiss zwischen allen Anforderungen dar, die an ein solches Segel gestellt werden. Dieser ist auch die erste Wahl für eine Crew, die einen möglichst großen Einsatzbereich mit einem Segel abdecken will. Der Fahrtensegler wird hier einen Schnitt bevorzugen, der einen ruhigen Stand verspricht und eine große Bandbreite an Windbedingungen abdeckt. Man muss nicht unbedingt Regattaprofi sein, um dieses Gerät zu beherrschen. Das Spinnakersegeln wird oft kompliziert und gefährlich geredet. Mit ein paar einfachen Regeln (siehe Kasten) und etwas physikalischem Verständnis wird ein Spi-Ritt vom Alptraum zum rasanten Vergnügen. Es versteht sich von selbst, dass ein Anfänger seine ersten Spi-Erfahrungen nicht unbedingt bei Hack machen sollte, sondern sich langsam an die Handhabung dieses Tuches herantastet. Dann braucht die Seglerwelt auch keine Bergeschläuche oder andere Einrichtungen mehr.
Als Spezialisten im Bereich der Rennspinnaker gibt es den Runner und den Reacher. Ersterer ist ein Spezialspi mit breiten Schultern für Wind von hinten, der zweite ist schmaler geschnitten für spitze Kurse. Reacher kommen jedoch langsam aus der Mode, da bei Regatten kaum noch Dreieckskurse, sondern fast ausschließlich up and down gesegelt wird.
Asymmetrische
Rennspinnaker
Die spektakulären, asymmetrischen Rennspinnaker, die an langen Rüsseln die Boote abheben lassen, stellen eine eigene Kategorie dar. Der Eigner der Hallberg-Rassy wird vermutlich bitter enttäuscht sein, nachdem er seinen Kahn mit einem Kohlefaserrohr und einem derartigen Segel ausgerüstet hat. Unter dem alten, ausgelutschten Spinnaker mit seinen urweltlichen Horizontalbahnen war er deutlich schneller. Das liegt daran, dass eine schwere Fahrtenyacht eben einfach nicht schneller als der Wind segeln kann. Und nur dann wirken solche Segel als Turbolader. Ein gleitendes Boot auf einem spitzen Raumschotskurs wird den größeren Weg gegenüber dem Vorwindkurs durch höhere Geschwindigkeit mehr als ausgleichen. Außerdem sind die Auswirkungen von Böen und Windlöchern auf ei-nem Vorwindkurs erheblich größer als beim Kreuzen vor dem Wind. Dies bringt den Effekt mit sich, dass ein schnelles, leichtes Boot während der Windlöcher den eigenen Spi überholt. Ein Boot, das durch seine Gleitfähigkeit deutlich schneller als der wahre Wind
läuft, wird also auch raumschots mit einem eher spitzen Einfallswinkel des scheinbaren Windes segeln. Das ist genau die Situation, in der
ein asymmetrischer Rennspinnaker seinem symmetrischen Pendant eindeu-
tig überlegen ist. Je höher
das Geschwindigkeitspotential eines Bootes über der wahren Windgeschwindigkeit liegt, um so tiefer, also direkter zur Leetonne, kann es bei spitzem scheinbarem Wind in Wahrheit segeln. Um so eher lohnt sich deshalb auch die Anschaffung eines asymmetrischen Spis. Wieso wird dieser an einem so langen und nicht verstellbaren Bugspriet gefahren? Neben dem deutlichen Vorteil, dass der Spinnaker auf diese Weise vor den anderen Segeln frei fliegen kann, gibt es den interessanten Effekt, dass hierdurch eine Rigg-Silhouette entsteht, die einem Delta-Flügel ähnelt. Von Überschallflugzeugen weiß man, dass ein so gestalteter Flügel extreme Anstellwinkel erlaubt, ohne dass die Strömung abreißt. Verantwortlich hierfür ist ein System von Wirbelzöpfen, das die Strömungsablösung verzögert. Bei kleinen Winkeln ergibt sich nur eine minimale Widerstandserhöhung zu einem Profil mit einer geraden Nasenkante. Dies heißt für die Praxis, dass an einem asymmetrischen Spinnaker, der in dieser Anordnung gefahren wird, die Strömung wesentlich stabiler anliegt, als dies an demselben Segel der Fall wäre, das mit seinem Hals beispielsweise am Rumpf oder einem normalen Spibaum angeschlagen würde. Das Segel ist einfacher beherrschbar. Es toleriert relativ große Abweichungen vom korrekten Strömungsanschnitt. Aber wie gesagt, das lohnt sich nur bei den absoluten "Raketen". Alles, was nicht schon optisch an einen Starfighter erinnert, zieht aus einer solchen Anordnung nur relativ geringe Vorteile.
Spitrompete bringt
Erleichterung
Eine ganz tolle Sache ist es gerade für kleine Crews, wenn der Spinnaker (oder auch der Gennaker) in Jollenmanier aus einer so genannten Trompete gefahren wird. Dies ist eine Decksöffnung im Bugbereich mit einem anschließenden Kanal nach hinten. Der Spi wird dabei mit einer Leine vom Cockpit aus völlig problemlos geborgen. Die Drachenklasse zeigt, dass ein solches System auch auf Kielbooten funktionieren kann. Wenn der Kanal zur Kajüte hin dicht und mit einem Wasserablauf ausgestattet wäre, hätten diese Segel einen Großteil ihrer Schrecken auch auf Fahrtenyachten verloren. Bei größeren Booten dürfte so eine Trompete, vielleicht im Anschluss an den ohnehin vorhandenen Ankerkasten, problemlos in die Einrichtung zu integrieren sein.
Na, Ihr Konstrukteure, wär doch mal was oder?
Materialien
Spinnaker und alle ähnlichen Gebilde werden fast ausschließlich aus Nylon gefertigt. Hier gibt es wesentliche Qualitäts- und Preisunterschiede. Meist weiß der Segelmacher am besten, was sich für welchen Einsatz eignet, da Nylon ein sehr dehnbares und flexibles Material ist. Die jeweiligen Eigenschaften und Dehnungswerte muss der Segelmacher allerdings bei der Fertigung berücksichtigen. Das ist nicht immer ganz einfach. Er muss "sein Material" kennen.
Bei reinen Regattasegeln wurde und wird immer noch mit verschiedenen anderen Materialien experimentiert. Vor 20 Jahren war "Dynac" beispielsweise bei FD-Spinnakern der große Renner. Im IOR-Lager wurden zu dieser Zeit reine Mylar-Blasen gebaut. Jollen-Spis bestehen in manchen Klassen auch weiterhin aus Polyester. Bei Kielbooten sind die Exoten jedoch weitgehend vom Markt verschwunden. Ein Spinnaker, der sich weniger dehnt, ist bei glattem Wasser und mehr Wind meistens schneller. Er muss jedoch wesentlich sensibler getrimmt werden. Besonders bei Leichtwind und Welle kann die Crew an so einem Gerät verzweifeln. Der Vorteil, der durch ein stabileres Profil gewonnen wird, kann sich daher recht schnell ins Gegenteil verkehren.
Fazit
Der Fahrtensegler mit dem gemütlichen aber schweren Boot wird, wenn er keine Regattaambitionen hegt, zu einem Blister oder dem moderneren Tourengennaker greifen. Damit kann er, bei entsprechendem Wind, bequem und schnell auf einer Backe von Konstanz nach Bregenz segeln. Will er aber den maximalen Vorwindspeed aus seinem Boot herauskitzeln, führt kein Weg an einem herkömmlichen, symmetrischen Spinnaker vorbei.
Als anderes Extrem steht das System aus einem nicht verstellbaren Gennakerbaum und entsprechendem Segel, wie diese auf Hochleistungsskiffs wie 18-Footer oder 49er üblich sind.
Alle anderen Boote zwischen diesen beiden Extremen sind auf einem Vorwindkurs mit einem normalen Spi und auf spitzeren Kursen mit einem Gennaker am besten bedient. Dieser sollte jedoch so gefahren werden, dass sein Vorliek nach Luv ausgeschwenkt werden kann. Problemlos und effektiv funktioniert dies mit dem Spibaum.
Ein kompletter Ersatz des symmetrischen Spinnakers durch den Gennaker funktioniert nur bei Booten, die wirklich sehr früh ins Gleiten kommen. Nur dann kann der Umweg gegenüber einem mehr oder weniger direkten Kurs nach Lee mit diesem Segel wettgemacht werden. mh
Ein Spinnaker, egal in welcher Ausführung, wird immer im Windschatten der anderen Segel gesetzt. Niemals das Vorsegel bergen, bevor der Spi steht, da dieser dann zu früh Wind bekommt und sich öffnet, bevor er ganz oben ist. Ein aufgeblasener Spi auf "Halbmast" lässt sich nicht kontrollieren und nur unter großem Kraftaufwand ganz nach oben ziehen. Bevor der Kopf nach oben geht, muss das Unterliek mit den Schoten auseinander gezogen sein, damit die berühmte "Eieruhr" nicht entstehen kann. Der Spibaum kann schon auf seine richtige Höhe eingestellt sein.
Ein Raumkurs bei böigem Wind setzt eine gute Teamarbeit zwischen Steuermann und Vorschoter voraus. Der Steuermann fällt in den Böen ab, um die Krängung zu reduzieren. Dies kann aber nur funktionieren, wenn der Vorschoter zuvor die Leeschot etwas gefiert hat. Tut er dies nicht, wird das Boot zu stark krängen, anluven und schließlich aus dem Ruder laufen.
Bei wenig eingespielten Crews sollte der Steuermann rechtzeitig vor der Böe Bescheid sagen. Nur er wird das Gefühl entwickeln, wann die Strömung am Ruder abreißt. Ist das passiert, kann der Kahn selten noch aufgefangen werden. Er wird in den Wind schießen.
Nach dem Durchzug der Böe muss bis auf einen Vorwindkurs abgefallen werden, erst dann kann das Segel wieder zum Stehen gebracht und das Boot beschleunigt werden. Erst jetzt kann wieder maßvoll angeluvt werden.
Nur auf den alten Kurs abfallen und den Spi wieder dichtholen wird schief gehen, da sich der "Sonnenschuss" aufgrund der geringen Bootsgeschwindigkeit sofort wiederholen wird. Die verlorene Höhe in den Böen kann dadurch kompensiert werden, dass zwischen diesen einfach etwas höher gesegelt wird. Eine Halse ist bei einem asymmetrischen Segel, das nicht am Spibaum gefahren wird, überhaupt kein Problem, da nur das Schothorn im Zeitpunkt der Halse auf die andere Seite muss. Bei einem Spinnaker, der am Baum gefahren wird, sollte die Crew das Manöver schon einige Male geübt haben, da der Spibaum umgesteckt wird.
Eine Halse lässt sich am einfachsten auf einem reinen Vorwindkurs durchführen. Ein Zeitpunkt direkt nach dem Durchgang einer Böe ist günstig, weil die Bootsgeschwindigkeit dann hoch ist und somit der geringste Druck auf dem Rigg steht. Mit Hilfe der Barber-Hauler lässt sich der Spinnaker stabilisieren, so dass dieser auch in dem Augenblick, wo der Baum umgehängt wird, ruhig steht. Bei einigen Schiffstypen steht er allerdings mit losen Barbern ruhiger. Das muss von Fall zu Fall ausprobiert werden.
Auf einem reinen Vorwindkurs besteht die Gefahr des Geigens. Das ist der gefürchtete Vorgang, der auch ein Kielboot kentern lassen kann. Ein Boot geigt, wenn der Staudruck im Rigg abwechselnd nach Luv und Lee entweicht. Ganz unangenehm wird die Sache durch die Gefahr einer "Patenthalse". Das sicherste und einfachste Mittel, dies zu verhindern, ist einfach ein wenig höher zu segeln und öfters zu halsen.
Grundsätzlich muss vor dem Bergen eines Spinnakers das Vorsegel wieder gesetzt werden. Damit wird verhindert, dass sich der Spi nicht um das Vorstag wickeln kann und er im Windschatten der Fock geborgen wird.
Das Bergen in Lee geschieht, indem ein Vorschoter die Leeschot in den Niedergang zieht, während die Luvschot gelöst wird. Der Spinnaker befindet sich jetzt im Windschatten von Groß und Fock. Das Fall wird im gleichen Tempo gefiert, wie der Spi in den Niedergang gezogen wird, so dass das Segel nicht ins Wasser fällt und als Treibanker wirkt oder sich fünf Meter vom Mast entfernt, als Bremsfallschirm betätigt.
Eine sichere Methode ist auch das Bergen in Luv. Hier steht ein Vorschoter auf dem Vorschiff und greift sich das Luvschothorn. Im gleichen Moment wie dieser die Schot aus dem Spibaum aushängt, wird der Toppnant dichtgeholt, damit das Segel nicht im Baum hängen bleibt.
Jetzt geht der Schoter mit dem Schot-horn nach hinten in den Niedergang oder hüpft ins Vorluk und zieht den Spi hinter sich her. Das Fall wird hier ebenfalls wieder maßvoll gefiert. Der Spi legt sich hierbei um Vorstag und Fock und kann ebenfalls ohne Druck geborgen werden.
Welche Methode die geeignetere ist, muss individuell entschieden werden. Die zweite ist meist die sicherere Version, da hier das Segel auch noch bei Amwindkursen geborgen werden kann und somit mehr Zeit zur Verfügung steht. Das meist benutzte Argument gegen das Spinnakersegeln, nämlich das der begrenzten physischen Kraft von Familiencrews beim Spibergen, sticht hier nicht. Die zweite Methode funktioniert immer.
Die grundlegenden Spinnaker-Manöver
auf sportlichen Fahrten-Yachten
Spinnaker-Manöver werden international praktisch gleichartig ausgeführt, Varianten ergeben sich allenfalls durch unterschiedliche Decklayouts. Da sich immer mehr sportliche Fahrten-Yachten an Regatten beteiligen, müssen auch hier die Manöver in bewährter Art ausgeführt werden, will man erfolgreich sein.
Wichtigste Voraussetzungen für schnelle, sichere und korrekte Spi-Manöver sind eine trainierte Crew und eine entsprechende Beschlagsanordnung bzw. Leinenausrüstung. Als Crewstärke bei etwa 40 Fuß LüA sollten 6–7 (ohne Backstage), 7–8 (mit Backstage) angenommen werden. Wegen des Gewichtstrimms ist ein schneller Manöverablauf notwendig, denn zwei je 80 kg schwere Personen, die vor dem Runden der Luvtonne am Mast bzw. am Vordeck herumturnen, bringen auch bei einer Fahrtenyacht merkbare Geschwindigkeitsverluste.
Im Folgenden nehmen wir ein Schiff von etwa 40 Fuß Länge an, das mit einer Rollreffgenua und mit einem unsymmetrischen Spi-Baum ausgestattet ist.
Crew-Positionen:
Steuermann (S)
Koordiniert und kommandiert die Manöver
Vorschiffsmann (V)
Bereitet den Spi und das gesamte Geschirr am Vordeck vor, beim Vorbereiten und Wegräumen des Spi-Baumes hilft ihm M.
Mastmann (M)
Sorgt für rasches Durchsetzen des Spi-Falles, bedient den Baumschlitten und oft auch den Toppnant, hilft beim Vorbereiten des Geschirres.
Cockpit 1, Cockpit 2
(C1, C2, C3)
Bedienen Winschen für Fall, Spi-Schoten und Achterholer, Klemmen für Fallen, Toppnant, Niederholer.
Großschot-Trimmer (G)
Kümmert sich um das Großsegel
Spi-Trimmer (T)
Nimmt beim Spi-Segeln eine Position in Luv bei den Wanten ein, wo er das Lee-Liek des Spi gut überblicken kann und die Spi-Schot aus der Hand fährt. C1 oder C2 sind ihm dabei an der Winsch behilflich.
Laufendes Gut und Beschläge:
Doppelte Spi-Schoten und Achterholer (2 Leinen auf jeder Seite): Schoten möglichst dünn und leicht, Achterholer stark, Leinen verschiedenfarbig, die beiden Leinen führen zu einem gemeinsamen Schnapp-Schäkel mit Wirbel (am besten sind mittels Dorn "aufstechbare" Schäkel, die auch unter Last aufgehen, im Fachhandel von Harken, Lewmar, Wichard erhältlich). Es gibt auch mittels Bändsel aufreißbare Typen, die auch genügen. Der Achterholer sollte am Schäkel mit einer speziell dafür erhältlichen Plastik-Scheibe oder Kugel armiert sein, die verhindert, dass sich der Schäkel im Baumbeschlag verklemmt.
Spi-Baum mit Ausreißleine, Niederholer und Toppnant meist an der Nock angeschlagen. Der unsymmetrische Baum hat am Mastende einen Bolzen, der zum Glockenbeschlag am Mast passt und am Nock-Ende einen Haken mit Federbolzen.
Toppnant, Spi-Baum-Niederholer ins Cockpit geführt.
Spi-Baum-Schiene mit Schlitten am Mast. Schiene möglichst tief am Mast nach unten reichend, damit der Spi-Baum die Genua beim Übergehen nicht behindert, wenn vor dem Setzen noch eine Wende notwendig ist. Verstellen des Schlittens mittels Talje.
Spi-Fall mit Schnappschäkel
Umlenkblöcke für Achterholer und Schoten (beim asymmetrischen System zwei auf jeder Seite, beim symmetrischen einer auf jeder Seite)
Achterholer am besten weiter vorne geschoren (etwa in Höhe der Püttinge), die Schoten werden möglichst weit nach achtern geführt. Für die Schoten können fest vorbereitete Beiholer sinnvoll sein.
Markierungen bei Fallen und Streckern, vor allem Spi-Baumniederholer, für verschiedene Bedingungen erleichtern schnelle Manöver. Markierungen gehören auch an den Baumschlitten, um die Position des Baumes zu markieren, bei der er unter dem Vorstag durchpasst.
Spi immer ordentlich verpackt zum raschen Setzen bereit halten.
Ab-Tapen aller kantigen Stellen an Deck, vor allem der Enden der Relingstützen.
Ein Babystag sollte mittels Schnellverschluss rasch lösbar sein und vor dem Spi-Setzen zum Mast verholt werden können. Bei der Halse stört es nämlich.
Winschen: Viele Fahrtenyachten haben je 2 Winschen an Bb und Stb, wobei die vorderen größeren für die Genua gedacht sind, die achteren, meist kleineren für den Spi. Für den Achterholer kann man auch die Genua-Winsch auf der Luvseite verwenden, für die Schot kommt z.B. auch eine leeseitige Kajütdachwinsch in Frage. Hat man Klemmen hinter den Umlenkblöcken, kommt man ohne weiteres mit je einer Bb/Stb Winsch aus. Das Problem mit nur 2 Winschen entsteht beim Setzen, wenn noch die Genua-Schot auf der Lee-Winsch liegt, bzw. beim Bergen, wenn noch die Spi-Schot auf der Winsch liegt, die eigentlich schon zum Dichtholen der Genua-Schot gebraucht wird.
Das korrekte Packen des Spinnakers:
Damit der Spi korrekt gesetzt werden kann, muss er wie folgt in seiner Tasche, die eigene Befestigungslaschen zum Festmachen an der Reling haben muss, gepackt werden: Man beginnt bei einem der beiden Schothörner und faltet das Seitenliek bis zum Kopf. Dann legt man den Kopf auf den Hals und faltet weiter bis zum anderen Schothorn. Dieses legt man an den Kopf und bindet die 3 Ecken des Segels mit einem Bändsel zusammen.
Den Rest stopft man nun einfach in die Tasche. Die 3 Ecken bleiben obenauf, bereit, dass die beiden Schoten/Achterholer und das Fall eingepickt werden können. Eine Hilfe dabei ist auch die Farbmarkierung die üblicherweise beim Spi verwendet werden. Das Bb-Seitenliek ist üblicherweise rot, das Stb-Seitenliek üblicherweise grün. Der Kopf ist beschriftet (head). Das Unterliek ist meist weiß.
Die 3 grundlegenden Spi-Manöver, die jede Regatta-Crew beherrschen muss, sind:
1. Luvtonnenrundung – Spi setzen beim Abfallen (engl. Bear-away set)
2. Halse (engl. Gybe)
3. Leetonnenrundung – Spinnaker bergen beim Anluven
Zu diesen Grundmanövern gibt es Varianten, die schwieriger auszuführen sind, wie etwa "Setzen oder Bergen aus der Halse", "Spi-Wechsel", sie werden hier noch nicht besprochen. Eine Variante stellt auch die Anordnung mit einem symmetrischen Spi-Baum (bei Booten bis ca. 35 Fuß gebräuchlich) dar, bei dem vor allem die Halse anders gefahren wird und bei dem man mit je einer Leine an Bb und Stb auskommt. ...
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